Tödlicher Irrtum: Die Geschichte der RAF

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Tödlicher Irrtum: Die Geschichte der RAF
FISCHER Taschenbuch
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Das Vorwort stimmt den Leser bereits programmatisch ein: „Sie halten nicht den 528. Versuch in der Hand, den deutschen ‚Terrrorismus’ abschließend zu erläutern. Auch nicht das 324. Unterfangen, das Unerklärbare zu erklären“ – Klingt dies nach seriösem Journalismus, nach dem ernsthaften Versuch, fast dreißig Jahre Terrorismus in der Bundesrepublik historisch aufzuarbeiten? Abarbeiten wäre vielleicht ein Begriff, dem Autor Butz Peters zustimmen könnte. Weder Analyse noch Ursachenforschung war seine Sache. „Was vor Ihnen liegt“, so Peters, „ist die Rekonstruktion dessen, was die RAF in Deutschland anrichtete.“ Dies konnte man vom selben Autor zwar 1991 schon erfahren, im Zuge der aktuellen Reue- und Begnadigungsdiskussion jedoch – so dachte man wohl -, konnte eine erweiterte Neuauflage das Thema noch einmal vertiefen! . 62 Tote. 250 Millionen Euro Schaden. 11 Millionen Seiten Ermittlungsakten. Ein trauriges Zahlenwerk, das die RAF hinterließ und das sich in Butz Peters akribischer, fast 900 Seiten starken Aufzählung ihrer Taten widerspiegelt. Nach dem „Prolog“, der Ermordung des Treuhand-Chefs Rohwedder („Das letzte Attentat“), beginnt Peters’ Rückblende auf die „Vorgeschichte“ der Studentenbewegung, der Frankfurter Kaufhausbrände 1968 und den einsetzenden Mythos der Baader-Meinhof-Gruppe. Zahllose Morde und Anschläge später dann das vorläufige Finale, der Deutsche Herbst 1977, der in der Ermordung Pontos und Schleyers, der Befreiung der Geiseln in Mogadischu und den Selbstmorden der Stammheim-Häftlinge gipfelte. Auch wenn Peters geheimnisreich vom „größten Tabu“ der RAF spricht – den durchaus geplanten Selbstmorden -, wirklich Neues hält sein Bericht nicht parat. Mit der dritten RAF-Generation und ihrer Selbstauflösung acht Jahre nach der deutschen Einheit, endet Peters ungeheure Recherchearbeit. Nicht jedoch, ohne die „13 Rätsel“ zu präsentieren, ein wiewohl ernst gemeintes, nichtsdestotrotz makabres RAF-Quiz. In Ideen wie diesen offenbart sich das Problem von Peters journalistischer Gratwanderung. Dokufiktion, nannte es die TAZ biestig. Dieser "um Aufmerksamkeit buhlende Erzählton" (Süddeutsche Zeitung), der reihenweise abgehackt gestammelte Suspense-Sätze und einen gefährlich raunenden „Aktenzeichen XY“-Sound produziert, kann dem ernsten Thema eigentlich nur Schaden zufügen. --Ravi Unger
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